Die Widerrufsfrist bezeichnet den Zeitraum, innerhalb dem der Käufer den bestellten Artikel ohne Nennung von Gründen zurückgeben kann. Wann sie zu laufen beginnt und ihre Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Seit dem 13.6.2014 beträgt die Widerrufsfrist europaweit 14 Tage. Belehrt der Online-Händler allerdings nicht oder fehlerhaft über das Widerrufsrecht, kann sie sich auf 12 Monate und 14 Tage verlängern. Ist diese Maximalfrist abgelaufen, kann der Verbraucher den Kauf auch dann nicht mehr widerrufen, wenn er überhaupt nicht oder nur unzureichend über sein Recht zum Widerruf belehrt worden ist. Die früher mögliche „unendliche Frist“ ist also aus dem Gesetz gestrichen worden.
Die Frist beginnt beim Verkauf „beweglicher Sachen“ (Bücher, DVDs, Möbel) zu laufen, sobald die Ware beim Käufer eingetroffen ist. Bei Dienstleistungen und dem Verkauf „unverkörperter digitaler Inhalte“ (Downloads, Streaming) beginnt sie mit Vertragsschluss. Für den Lauf der Regelfrist (14 Tage) ist allerdings eine rechtskonforme Widerrufsbelehrung erforderlich. Erfolgt die Belehrung erst nach dem relevanten Zeitpunkt (Vertragsschluss, Warenzustellung), beginnt die Frist erst mit Zugang der korrekten Belehrung.
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